„24 Jahre lang leitete Astrid Lindgren den Kinderbuchverlag von Rabén & Sjögren. Als sie 1946 anfing, war Rabén & Sjögren ein kleiner Verlag, der kurz vor dem Bankrott stand. Schon nach wenigen Jahren war er der führende Kinderbuchverlag Buchverlegerin in Skandinavien. Sie war die erste spezialisierte Kinderbuchredakteurin und entwickelte sich zu einer der erfahrensten Verlegerinnen in der schwedischen Verlagsgeschichte. Astrid Lindgren teilte ihr Leben als Schriftstellerin und Verlegerin auf – sie schrieb morgens ihre eigenen Bücher und arbeitete nachmittags im Verlag. Sie war Herausgeberin vieler der besten schwedischen Kinderbuchautoren, z. B. Lennart Hellsing, Åke Holmberg, Edith Unnerstad, Inger & Lasse Sandberg, Hans Peterson und Barbro Lindgren. Die Doppelrollen waren nicht einfach. Obwohl die Kritik selten geäußert wurde, musste sie lange Zeit mit Misstrauen und Eifersucht leben. Aber sie hat beides überwunden und als sie 1970 in den Ruhestand ging, wurde sie geschätzt und bewundert wie nur wenige vor ihr.
Fakten
1949 war der junge deutsche Verleger Friedrich Oetinger in Stockholm um den Autor Gunnar Myrdal zu treffen. In einem Buchhandel hörte er wie über Pippi Langstrumpf gesprochen wurde. Der Rest ist Geschichte - er bat um ein Treffen mit Astrid Lindgren und bekam ein deutsche Version von der Pippi-Trilogie. Der Verlag Friedrich Oetinger aus Hamburg ist immer noch der Herausgeber für die Kinderbücher von Astrid Lindgren. Ihre Popularität in Deutschland ist weiterhin unverändert groß. Die Verfilmung ihrer Bücher waren in vielen Fällen deutsche Co-Produktionen und werden immer noch im deutschen Fernsehen gezeigt, besonders in der Weihnachtszeit. Viele von Astrid Lindgrens Liedern sind sehr beliebt in ihrer deutschen Übersetzung, zum Beispiel "Hey Pippi Langstrumpf!".