Der Briefwechsel zwischen Astrid Lindgren und Louise Hartung aus Berlin ist ein politisches und kulturelles Gespräch vor dem Hintergrund der europäischen Nachkriegszeit. Die Lektüre ihrer Briefe ist, als säße man in einem Café im Europa der 1950er Jahre und lauscht zwei lebhaften, wissbegierigen und neugierigen Stimmen am Nachbartisch. Die Briefe geben ein vertieftes Bild der intellektuellen und politischen Astrid Lindgren, einer Seite der weltberühmten Schriftstellerin, die weniger bekannt ist. Gleichzeitig vermittelt es Einblicke in die tiefe Freundschaft der beiden Frauen, die trotz der geografischen Entfernung und trotz der unerwiderten Zuneigung von Louise zu Astrid überlebt hat. Die beiden Freundinnen tauschten von 1953 bis zu Louises Tod im Jahr 1965 mehr als 600 Briefe aus. Zwischen den beiden gab es einen ständigen Dialog über den Alltag, das Arbeitsleben, die Träume, den Nutzen der Literatur, die Kunst der Freundschaft und vor allem die Grenzen der Liebe. Jens Andersen, der Autor der von der Kritik hochgelobten Astrid-Lindgren-Biografie „Denna dagen ett liv“ („Dieser Tag, ein Leben“), hat zusammen mit Jette Glargaard die umfangreiche Auswahl an Briefen und Vorworten herausgegeben und zusammengestellt. (auf Schwedisch)
Fakten
1949 war der junge deutsche Verleger Friedrich Oetinger in Stockholm um den Autor Gunnar Myrdal zu treffen. In einem Buchhandel hörte er wie über Pippi Langstrumpf gesprochen wurde. Der Rest ist Geschichte - er bat um ein Treffen mit Astrid Lindgren und bekam ein deutsche Version von der Pippi-Trilogie. Der Verlag Friedrich Oetinger aus Hamburg ist immer noch der Herausgeber für die Kinderbücher von Astrid Lindgren. Ihre Popularität in Deutschland ist weiterhin unverändert groß. Die Verfilmung ihrer Bücher waren in vielen Fällen deutsche Co-Produktionen und werden immer noch im deutschen Fernsehen gezeigt, besonders in der Weihnachtszeit. Viele von Astrid Lindgrens Liedern sind sehr beliebt in ihrer deutschen Übersetzung, zum Beispiel "Hey Pippi Langstrumpf!".